Von Sherry-ou zu Sherry

Sprechgesang und Rap standen lange im Mittelpunkt von Sherry’s Musik. Von Medien und Fans gefeiert, von der Konkurrenz zuerst belächelt, und wenig später beneidet. Nur kalt, das liessen sein Style und seine Attitude niemanden. Nun steht die bislang grösste Transformation an und schliesst gleichzeitig den Kreis: Sherry (ehem. “Sherry-ou”) erfindet sich neu und widmet sich gänzlich seiner lange gehegten Liebe zur Popmusik. “DRAMA UND HAPPY ENDS” ist Sherry pur - live, direkt und ehrlicher denn je.

Seine ersten Schritte in der Musiklandschaft machte Jeremias Ganzoni mit 13 Jahren, als Frontsänger und Gitarrist in verschiedenen Bands. Schon damals ging der Basler Musiker immer gerne neue Wege. Ohne Rücksicht auf Konventionen. So war auch der Weg in das Schweizer Rap-Game ein ganz natürlicher.

Parallel zu den Konzerten und Proben seiner Bands fing er an zu beatboxen und zu freestylen. Es dauerte nicht lange, bis die Wochenenden an Battles verbracht und die Instrumente gegen Plattenspieler und Sampler eingetauscht wurden.

Als sich die Wege von Jeremias und seinen Bandkolleg*innen trennten, legte sich der damals 17-jährige sein Pseudonym “Sherry-ou” zu, begann seine eigenen Beats zu produzieren und sich selbst aufzunehmen.

In bester DIY-Manier produzierte er sein erstes Album “Ändlosi Gschicht”, welches er fleissig auf den Basler Strassen verteilte und seinen Namen erstmals unter die Leute brachte. Kurz darauf gründete er das Kollektiv “dritte stock records”, welches bis heute seine musikalische Heimat geblieben ist. Aus dieser neuen Kreativzelle heraus veröffentlichte er zuerst zwei Kollabo-Alben, bevor er 2016 sein Solo-Debut “Freak” an den Start brachte.

Fanden die ersten Releases noch wenig Beachtung, war nach dem Solo-Debut schnell klar: In Basel braut sich nach Jahren des Tauwetters wieder etwas zusammen. Und zwar ganz ohne unglaubwürdige Gewalt- und Drogenplattitüden. Sherry-ou lieferte nämlich emotionalen, direkten Rap, melodiösen Sprechgesang und gesungene Refrains. Ohne Klischées, dafür mit Passion, Style und reichlich Attitude.

Nach seinem Debütalbum wurde Sherry-ou vom Zürcher Label NoHook unter Vertrag genommen, mit welchem er kurz darauf seinen zweiten, bislang erfolreichsten Langspieler “Streber” veröffentlichte. Über 30 Live Shows, unter anderem am Openair Frauenfeld, dem Royal Arena und der Basler Ausgabe des 8×15 waren die verdiente Konsequenz. Und während “Streber” Sherry-ou’s Status weiter zementierte, deutete der Sound gleichzeitig schon an, wohin ihn dieser als nächstes führen würde.

2020 folgte das wegweisende Album “Sherry” inklusive den Singles “Schön”, “Ich bi do” und “Parfüm”. Zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit dem Multi-Platinproduzenten Henrik “HSA” Amschler, schien sich Sherry-ou auf den neuen Tracks seine neue, völlig eigene Komfortzone geschaffen zu haben.

Aber war das noch Rap? Und eigentlich viel wichtiger: Spielte das überhaupt eine Rolle?

Drama & Happy Ends

Spätestens da war für Sherry-ou klar, dass er als Mensch und Musiker weiter wachsen möchte. Denn trotz – oder vielleicht gerade wegen – wegen seines leichtfüssigen Zugangs zur Rap-Szene fühlte sich Sherry(-ou) dort zwar immer zuhause, aber gleichzeitig auch nie ganz angekommen.

Praktisch ohne Unterbruch begab er sich in die Schaffensphase für ein neues Projekt und feilte während einer Inspirationsreise nach San Remo gemeinsam mit seinem Mitstreiter Ludwig O.S. an seiner neuen Vision. Und Sherry wurde plötzlich klar, dass er sich verändert hatte. Nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich, stand hier ein anderer Künstler vor dem Mikrophon: “Gefühlt das erste Mal schrieb und sang ich frei und ohne Schnörkel.” so Sherry über diese Findungsphase.

Diese Veränderung musste sollte sich auch nach aussen hin manifestieren: So wurde aus “Sherry-ou” schlicht und ergreifend “Sherry”. Nahbar, ehrlich und direkt.

Mit seinem Allstar-Team von Dritte Stock als Kreativzelle, Ludwig O.S und HSA an den Reglern und Sony Music als Vertriebspartner, setzt Sherry 2023 damit zum grossen Neustart an: Mit “DRAMA UND HAPPY ENDS” will Sherry im August den Kreis schliessen und in vollendeter Form die Musik an die Leute bringen, die er schon als 13-jähriger mit seiner Band machen wollte.